Kategorie „Erasmus+: Jugend in Aktion“ 2017
Fünf grenzüberschreitende Projekte wurden geehrt, die im Rahmen von „Erasmus+: Jugend in Aktion“ gefördert wurden. In dieser Kategorie wurde auch ein Hauptpreis an das Projekt „International Youth Exchange: Be the change!“ von FICE Austria überreicht.
Hauptpreis
International Youth Exchange: Be the change!
Projektträger: FICE – Austria, Österreichische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Erzieherische Hilfen
Mehr als 50 Jugendliche aus 15 Ländern, die in Betreuungseinrichtungen oder Pflegefamilien aufgewachsen sind, trafen sich bei dieser Jugendbegegnung in Wien. Die Jugendlichen setzten sich mit ihrer eigenen Lebensrealität auseinander. Sie beschäftigten sich mit ihren Zukunftsplänen, Hoffnungen und Träumen. Sie erarbeiteten gemeinsam zehn Standards für den Übergang in ein eigenständiges Leben. Höhepunkt war schließlich die Teilnahme an einem internationalen Fachkongress bei dem mehr als 600 ExpertInnen aus der Kinder- und Jugendhilfe zusammenkamen. Hier präsentierten die Jugendlichen ihre entwickelten Standards und FICE International sowie das International Child and Youth Care Network erkannten diese offiziell an.
Anerkennungspreise
peacecamp 2016: Zusammen Leben
Projektträger: 4Peace – Verein zur Förderung der politischen Mündigkeit
37 Jugendliche aus Ungarn und Österreich sowie jüdische und arabische Teenager aus Israel trafen sich bei dieser Jugendbegegnung. Auch minderjährige Asylwerber_Innen nahmen an dieser Begegnung teil. Die Jugendlichen tauschten sich über ihre persönliche Lebensgeschichte, Kultur und Religion aus. Das persönliche Kennenlernen und der direkte Austausch halfen Vorurteile abzubauen. Neben Outdoor-Aktivitäten, Diskussionen in Großgruppen und Reflexionsrunden konnten die Jugendlichen in die Situation anderer TeilnehmerInnen schlüpfen und deren Perspektive einnehmen. Sie erarbeiteten eine „show4peace“, die öffentlich aufgeführt wurde. Die TeilnehmerInnen bekamen ein Zertifikat „Ambassadors of Peace“, damit sie weiterhin als FriedensbotschafterInnen aktiv sind.
EVS goes Carinthia
Projektträger: GEMMA – Germeshausen und Mak
Bei diesem Freiwilligeneinsatz lag der Fokus auf der Kinder- und Jugendarbeit in Kärnten. Zwei Europäische Freiwillige aus Rumänien und Estland waren im Jugendzentrum Youth Point Don Bosco Siebenhügel sowie im Jugendzentrum der Stadt Villach aktiv. Ziel des Einsatzes war es, den europäischen Gedanken in die alltägliche Jugendarbeit einfließen zu lassen, Weltoffenheit zu fördern und die Jugendlichen in ihren Eigeninteressen zu unterstützen. Die Freiwilligen waren in die Organisation von Workshops und Jugendkulturveranstaltungen eingebunden. Sie lernten Netzwerke der Jugendarbeit kennen, waren Ansprechpartnerinnen für junge Menschen und hatten die Möglichkeit eigenständig Ideen und Projekte umzusetzen, wie etwa ein EU-Info-Café, Kreativworkshops oder Urban Gardening.
Non-formal education in the integration of Unaccompanied Minor Refugees
Projektträger: InterAktion – Verein für ein interkulturelles Zusammenleben
JugendarbeiterInnen aus Armenien, Finnland, Italien, Mazedonien, Polen, Griechenland, Türkei und Österreich kamen zu dieser Fachkräftemobilität in Trofaiach zusammen. Dabei drehte sich alles um den Einsatz non-formaler Bildungsmethoden im Zusammenhang mit der Integration jugendlicher Flüchtlinge. Neue Methoden wurden vorgestellt, ausprobiert und weiterentwickelt. Das Besondere war, dass die Teilnehmenden direkt in Kontakt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen waren, die in Trofaiach betreut werden. Dadurch konnten sie direkt von der Zielgruppe Rückmeldung zu den entwickelten Methoden abholen. Neue Spiele und Infomaterialien entstanden, die sowohl den jungen Flüchtlingen vor Ort zugutekommen als auch den Partnerorganisationen in den verschiedenen Ländern.
People on the move. A meeting on refugee-politics, oral history and humanitarian help
Projektträger: Die Graswurzelbrücke_Graswurzelbewegung für internationale Netzwerke
Z21 Jugendliche aus Österreich, Griechenland und Slowenien waren zu dieser Jugendbegegnung auf der Insel Lesbos zusammengekommen. Die Jugendbegegnung hatte zum Ziel, nationale und persönliche Perspektiven auf das Thema Flucht und Flüchtlingshilfe auszutauschen, zu erweitern und ein Stück Zeitgeschichte zu schreiben. Mit dem Ansatz der Oral History wurden ZeitzeugInnen der großen Fluchtbewegung interviewt: Flüchtlinge, FlüchtlingshelferInnen, BewohnerInnen, NGOs, PolizistInnen, RettungsschwimmerInnen und Hoteliers wurden befragt. Auch neu entstandene historische Orte auf der Insel wurden besucht, wie das „Lifejacket-cemetery“, das Flüchtlingslager „Moria“ oder die „No-boarders-kitchen“. Aus den gesammelten Geschichten konnten die TeilnehmerInnen ein Gegenbild zur jeweils eigenen nationalen Medienberichterstattungen gewinnen und aufzeigen.