Offene Kinder- und Jugendarbeit

Offene Kinder- und Jugendarbeit richtet ihre Angebote an junge Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, Bildung, sozialer Schicht und Herkunft. Dadurch erreicht die Offene Jugendarbeit auch eine Vielzahl Jugendlicher, die sozialen und strukturellen Benachteiligungen ausgesetzt sind und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Ausgrenzung. Sie ist zum unverzichtbaren Teil der modernen kommunalen und regionalen Jugendpolitik geworden. Offene Kinder- und Jugendarbeit findet in Jugendzentren, Jugendtreffs, Jugendcafés und anderen Einrichtungen statt, ist aber auch mobil im öffentlichen Raum – wie zum Beispiel in Parkanlagen oder Bahnhöfen – anzutreffen.

In Österreich erfasst sind aktuell 341 Träger der Offenen Jugendarbeit mit insgesamt 637 Standorteinrichtungen. Der Großteil der Einrichtungen, nämlich 87%, sind Jugendzentren und -treffs, die vornehmlich standortbezogen arbeiten. 13% der Einrichtungen zählen zur mobilen Offenen Jugendarbeit.

Zielsetzungen

  • Persönlichkeitsentwicklung
    Die Weiterentwicklung der Persönlichkeit des jungen Menschen mit dem Fokus Eigenständigkeit, Eigenverantwortung und Empowerment wird positiv unterstützt.
  • Handlungskompetenz
    Durch Aufnahme, Verarbeiten, Reflektieren und Umsetzen von Informationen werden junge Menschen befähigt, aktiv Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.
  • Identitätsentwicklung
    Offene Kinder- und Jugendarbeit unterstützt junge Menschen dabei, ihre Rolle in der Gesellschaft zu finden. Dabei hat insbesondere die Auseinandersetzung mit allen Werten und Orientierungen, die die menschlichen Lebenswelten betreffen, eine wesentliche Bedeutung.
  • Gesellschaftliche Teilhabe – Verteilungsgerechtigkeit – Soziale Inklusion
    Offene Kinder- und Jugendarbeit greift gesellschaftspolitisch relevante Themen auf und setzt bewusste Aktivitäten, um jungen Menschen Platz zu geben und die aktive Teilnahme in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Schaffung und Förderung geeigneter Rahmenbedingungen für junge Menschen sind ein wesentliches Ziel von Offener Kinder- und Jugendarbeit.

Angebote und Methoden

Freiraum- und Freizeit-Fokus, Zielgruppen-Fokus und Sozialraum-Fokus sind die drei zentralen Handlungsansätze der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die niederschwelligen Angebote werden gemeinsam mit den Zielgruppen entwickelt und orientieren sich an deren Lebenswelten und Bedürfnissen. Die mobile Jugendarbeit ist neben der standortbezogenen Offenen Kinder- und Jugendarbeit ein wichtiger Zugang, um Beziehungen zu Jugendlichen an ihren Aufenthaltsorten im öffentlichen Raum aufzubauen.

Vernetzung

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit versteht sich als Drehscheibe und Plattform für unterschiedliche Anliegen und Notwendigkeiten junger Menschen. Die Vernetzung beispielsweise mit Bildungseinrichtungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, aber auch der Polizei, den Beratungsstellen und der Nachbarschaft beziehungsweise dem Stadtteil ist ein wichtiges Anliegen. Weiters findet eine Vernetzung von Fachkräften der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen von Fortbildungsangeboten, Multiplikatoren- und Multiplikatorinnen-Trainings und bei der jährlichen bundesweiten Fachtagung der Offenen Jugendarbeit statt.

Qualifizierung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sind hauptberuflich tätige und fachlich qualifizierte Personen mit Grundausbildungen in Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Das „Qualitätshandbuch für Offene Jugendarbeit“, welches das bundesweite Netzwerk Offene Jugendarbeit 2015 entwickelte, stellt eine Grundlage im Bereich der Qualitätsstandards dar. Es werden Ansprüche an die Struktur, den Prozess und das Ergebnis für die professionelle Offene Kinder- und Jugendarbeit in Österreich beschrieben und zur laufenden Weiterentwicklung angeregt.

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