Thema Freiwilliges Engagement

… aus Sicht des Bundeskanzleramts – Sektion Familie und Jugend (BKA)

Ehrenamt sowie freiwilliges Engagement bieten Chancen für jede Person aktiv mitzugestalten. Freiwilliges Engagement ist Hilfe für andere und bedeutet auch persönliche Weiterentwicklung. Mitunter dienen die im freiwilligen Engagement gemachten Erfahrungen auch der Ausbildungs- und Berufswahl.

Folglich dem 3. Freiwilligenbericht (2019) sind 43 Prozent der 15- bis 29-Jährigen informell oder formell freiwillig tätig (Vgl. Österreich rund 46 Prozent der Bevölkerung).

Das freiwillige Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit ist vielfältig – von projektbezogener, über kontinuierlicher Mitarbeit bis hin zu langjähriger Tätigkeit mit Leitungsfunktion. Die in Österreich existierende Jugendarbeit wäre in ihrer Vielfalt ohne dieses freiwillige Engagement kaum denkbar.

Good Practice-Beispiele

Österreichischer Jugendpreis

Herausragende Projekte und Initiativen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit werden mit dem Österreichischen Jugendpreis ausgezeichnet.

Freiwilligenpass

Mit dem Freiwilligenpass können die durch Freiwilligenarbeit und im Ehrenamt erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, vor allem auch soziale Kompetenzen, dokumentiert und bestätigt werden.

… aus Sicht der verbandlichen Jugendarbeit

Verbandliche Kinder- und Jugendorganisationen werden getragen vom freiwilligen Engagement großteils junger Menschen. Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich in den betreffenden Organisationen in vielfältigen Formen – das reicht von projektbezogener, kürzerer Beteiligung über kontinuierliche Mitarbeit bis hin zu langjähriger Tätigkeit mit Leitungsfunktion.

Viele junge Freiwillige sind vormalige NutzerInnen von Angeboten der jeweiligen Organisation – der Einstieg ins freiwillige Engagement erfolgt bei vielen vom „Dabei-Sein“ zum „Mit-Tun“.

Good Practice-Beispiel

power2help

Portraits von Freiwilligen in Kinder- und Jugendorganisationen: Die eLearning-Plattform power2help bietet jungen Menschen u.a. durch Kurzvideos Orientierung in Sachen freiwilliges Engagement.

… aus Sicht der Interessenvertretung (BJV)

Das Thema Freiwilliges Engagement ist von großer Bedeutung für die Bundesjugendvertretung (BJV): Beinahe alle Organisationen, die in der BJV vertreten sind, leben von freiwilligem Engagement junger Menschen. So unterschiedlich die Mitgliedsorganisationen sind, so vielfältig engagieren sich junge Menschen.

Die BJV setzt sich dafür ein, dass dieses Engagement eine adäquate gesellschaftliche und politische Wertschätzung erfährt. Dabei geht es zum einen um Sichtbarmachen und Bewusstseinsbildung, zum anderen ganz konkret um die Verbesserungen für junge Freiwillige, bspw. durch rechtliche Absicherung, Abgeltung von finanziellem Aufwand und der Anrechnung von non-formal erworbenen Kompetenzen.

… aus Sicht der Jugendinformation (BÖJI)

Ein wichtiges Anliegen der Jugendinformation ist es, die Eigeninitiative von jungen Menschen zu unterstützen. Hierfür informieren die Österreichischen Jugendinfos zum einen Jugendliche über die vielen verschiedenen Möglichkeiten sich im In- und Ausland freiwillig zu engagieren. Die entsprechenden Publikationen der Jugendinfos aber auch die Beratung vor Ort sollen dabei den Jugendlichen als Wegweiser für die Suche nach dem für sie passenden ehrenamtlichen Engagement bzw. Einsatzort dienen. Zum anderen unterstützen die Jugendinformationsstellen junge Menschen dabei, ihre Projektideen und ehrenamtlichen Vorhaben erfolgreich umzusetzen – sei es im Rahmen von EureProjekte und ähnlichen Initiativen und Programmen oder sei es in Form von Einzelberatungen zu Auslandsaufenthalten und anderen Themen.

Good Practice-Beispiel

„aha plus – das Anerkennungssystem für Jugendliche“

Logo von aha plusJugendliche mit Wohnsitz in Vorarlberg, die sich freiwillig engagieren, können mit aha plus Punkte für ihr Engagement sammeln und diese gegen „Rewards“ einlösen. Mit dem aha plus Nachweis können die Chancen für Job und Ausbildung gesteigert werden.

Umgesetzt wurde dieses Projekt von der aha – Jugendinfo Vorarlberg im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ Jugend.

… aus Sicht der Offenen Jugendarbeit (bOJA)

Freiwilliges Engagement wird in der OJA groß geschrieben. Jugendliche sollen angeleitet werden selber Verantwortung zu übernehmen und bei der Umsetzung ihrer Ziele und Ideen professionelle Unterstützung finden. Im Rahmen des Offenen Betriebs gibt es in zahlreichen Einrichtungen der OJA auch eigene Schwerpunkt-Projekte, wie „Rollentausch“, wo junge Menschen eine Woche lang die Einrichtung „übernehmen“. Aber auch Unterstützung der Fachkräfte durch Jugendliche bei Tätigkeiten in der Einrichtung, wie dem Barbetrieb, ist in vielen Jugendzentren gelebte Praxis. Weiters nehmen auch einige Jugendzentren Europäische Freiwillige auf, die ihren Freiwilligendienst in Jugendtreffs und -zentren absolvieren möchten.

Die Fachkräfte selbst arbeiten nicht auf freiwilliger Basis, da Offene Jugendarbeit ein Berufsfeld für ProfessionistInnen der Sozialpädagogik/Sozialen Arbeit ist.

… aus Sicht der Österreichischen Nationalagentur (NA)

Die Förderung des Freiwilligen Engagements von Jugendlichen in Form von internationalen Freiwilligeneinsätzen ist eine der Kernaufgaben der Österreichischen Nationalagentur. Seit 1996 haben weit mehr als 100.000 junge Menschen – unterstützt durch EU-Jugendförderprogramme – bis zu einem Jahr im Ausland verbracht und engagierten sich dort in gemeinnützigen Organisationen und Projekten. Die Einsätze sind für die TeilnehmerInnen kostenlos und werden über das Europäische Solidaritätskorps finanziert und durchgeführt. Die neu geschaffene Möglichkeit der Solidaritätsprojekte bietet Jugendlichen darüber hinaus auch die Gelegenheit sich auf lokaler Ebene freiwillig zu engagieren.

Good Practice-Beispiel

POJAT – Koordination von Freiwilligeneinsätzen

pojat Logo / SchriftzugSeit 2019 koordiniert beispielsweise die POJAT (Plattform Offene Jugendarbeit Tirol) Freiwilligeneinsätze in Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Tirol.