Thema Inklusion/Integration

… aus Sicht des Bundeskanzleramts – Sektion Familie und Jugend (BKA)

Die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit engagiert sich bei jeglicher Inklusion und Integration von Jugendlichen und leistet hierzu in vielfältiger Weise wertvolle Beiträge und fördert so den Zusammenhalt der Gesellschaft in Österreich.

Dieses Engagement ist zum einen in den Leitbildern und Zielsetzungen der meisten Jugendorganisationen direkt verankert oder daraus ableitbar. Zum anderen definiert das Bundesjugendförderungsgesetz „Grundsätze der Jugendarbeit“ als Voraussetzung für den Anspruch auf Fördermittel. Der § 3 Ziff. 6. benennt dazu ausdrücklich: „Förderung der Bereitschaft junger Menschen zu Toleranz, Verständigung und friedlichem Zusammenleben sowie Förderung des gegenseitigen Verständnisses im innerstaatlichen wie auch im internationalen Bereich“.

Good Practice-Beispiel

Bundes-Jugendförderungsgesetz

Das Bundesgesetz über die Förderung der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit (Bundes-Jugendförderungsgesetz) hier zum Nachlesen.

… aus Sicht der verbandlichen Jugendarbeit

Inklusion ist für viele verbandliche Kinder- und Jugendorganisationen ein zentrales Anliegen. Mit ihren Angeboten schaffen Kinder- und Jugendorganisationen Räume für gesellschaftliche Partizipation. Stellvertretend für viele Beispiele seien hier folgende genannt:

Good Practice-Beispiele

Miteinander unterwegs

Großer See, Wiesen und Wälder und eine Gruppe von hinten die wandertUnter dem Motto „Miteinander unterwegs“ setzt sich der Alpenverein für das Thema Integration ein. Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund sind dabei herzlich eingeladen, mit auf Tour zu kommen. Beim Wandern und Klettern erfahren die TeilnehmerInnen Gastfreundschaft und knüpfen neue Freundschaften.

connect

Die Kinderfreunde Österreich organisieren zahlreiche Bildungs- und Freizeitangebote für unbegleitete minderjährige Geflüchtete.

„Mehr als nur flüchtig“

Titelbild des Folders Mehr Beispiele finden sich in der Publikation „Mehr als nur flüchtig“ der Bundesjugendvertretung.

… aus Sicht der Interessenvertretung (BJV)

Die Vielfalt unserer Gesellschaft und aller hier lebenden Menschen ist eine Tatsache. Diese Vielfalt stellt für unser Zusammenleben sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung dar und muss daher aus Sicht der Bundesjugendvertretung (BJV) aktiv gestaltet werden. Damit dies gelingen kann, müssen vor allem Kinder und Jugendliche die bestmöglichen Voraussetzungen vorfinden. Die BJV bekennt sich daher zur Inklusion und zur inklusiven Gesellschaft und setzt sich für die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft durch Förderung von inklusiven Rahmenbedingungen auf allen Ebenen ein.

Good Practice-Beispiel

Toolbox „Flucht – Asyl – Migration“

Titelbild des Folders mit SchriftzugDie Hintergrundinformationen, Materialien und Aktivitäten der Toolbox richten sich an alle, die mit jungen Menschen vertiefend das Thema erarbeiten möchten. Sie eignen sich als Einstiegsspiele, zur Reflexion, zur Sensibilisierung oder auch für die Planung weiterer Aktivitäten der Jugendgruppe.

… aus Sicht der Jugendinformation (BÖJI)

Chancengleichheit und Inklusion sind direkt im Leitbild und den Zielsetzungen der Jugendinformation verankert. Jeder Mensch, unabhängig von Alter, Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung, ist ein anerkannter Teil der Gesellschaft. Diese Diversität trägt zur gesellschaftlichen Vielfalt bei und stellt eine große Bereicherung für die soziale Landschaft Österreichs dar.

Die Österreichischen Jugendinfos vermitteln niederschwellige Informationen und engagieren sich für den Abbau von Barrieren. Die Themen Integration, Inklusion und Gleichstellung sind dabei von zentraler Bedeutung. Das Informationsangebot erstreckt sich hier von Bewusstseinsbildung durch Aufklärungskampagnen und Publikationen, über themenspezifische Beratungsangebote und Aktionen. Dabei sind diese Angebote auch speziell Jugendlichen mit Migrations- oder Fluchterfahrung zugänglich.

Good Practice-Beispiel

„Mein neuer Nachbar

Titelbild der Broschüre mit Mädchen und Bub im Illustrationsstil gezeichnetDie Broschüre „Mein neuer Nachbar der Österreichischen Jugendinfos in Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) informiert junge Menschen zu den Themen Flucht und Asyl. Neben aktuellen Zahlen und Fakten sowie den wichtigsten Begriffsdefinitionen bietet die Broschüre vor allem auch Antworten auf von Jugendlichen häufig gestellte Fragen, wie zum Beispiel: Warum flüchten Menschen?

… aus Sicht der Offenen Jugendarbeit (bOJA)

Es gehört zu den Hauptaufgaben Offener Jugendarbeit junge Mädchen und Burschen beim Aufwachsen zu begleiten, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu unterstützen und ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Der soziale Zusammenhalt ist dabei ein grundlegendes Anliegen und explizites Ziel Offener Jugendarbeit. Als Seismograf gesellschaftlicher Wandlungen und jugendlicher Lebenswelten steht die OJA in ständigen Veränderungsprozessen, um den Erfordernissen und Ansprüchen junger Menschen zu entsprechen.

Der offene, niederschwellige Zugang ist nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal von Offener Jugendarbeit, sondern auch eine wesentliche Grundvoraussetzung für inklusive Jugendarbeit. Junge Menschen können ohne Mitgliedschaft, Anmeldung, finanzielle Mittel und in den meisten Fällen auch anonym an Angeboten teilnehmen, freiwillig einsteigen und einfach dabei sein. Offene Jugendarbeit ist dabei zugleich diversitäts- wie zielgruppenorientiert. Es werden möglichst viele unterschiedliche Jugendliche bzw. Gruppen von Jugendlichen mit spezifischen heterogenen Angeboten und Settings angesprochen, ohne dabei die Forderung nach einer grundsätzlichen Zugänglichkeit für alle interessierten Jugendlichen aus den Augen zu verlieren.

Offene Jugendarbeit konnte aufbauend auf ihren Methoden und Grundsätzen wertvolle Jugendarbeitsexpertise im Bereich No hate Speech, Extremismusprävention und Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen gewinnen.

Good Practice-Beispiele

2 Jugendliche, die sich einen Handschlag geben und auf je einem Unterarm steht

… aus Sicht der Österreichischen Nationalagentur (NA)

Die Förderung von Chancengleichheit und Inklusion in den Programmen Erasmus+: Jugend in Aktion und Europäisches Solidaritätskorps zielt darauf ab, jungen Menschen, die   gesundheitlichen, ökonomischen, kulturellen, bildungsbezogenen oder geographischen Gründen Benachteiligungen erfahren, den Zugang zu Bildungs- und Mobilitätsangeboten zu erleichtern. Angelehnt an die Strategie für Inklusion und Vielfalt der Europäischen Kommission hat die Nationalagentur auch eine Nationale Inklusionsstrategie entwickelt. Als Nationalagentur informieren wir über entsprechende Fördermöglichkeiten, schaffen Bewusstsein durch Vernetzungsaktivitäten und tragen durch Trainingsangebote zur Qualifizierung von JugendarbeiterInnen bei. Darüber hinaus ist die Nationalagentur innerhalb einer strategischen Partnerschaft zu Inklusion mit anderen Nationalagenturen in Europa vernetzt und organisiert z.B. themenspezifische Studienreisen und Job Shadowings.

Good Practice-Beispiel

Career Paths Inclusive 2.0

Bei diesem Erasmus+ Projekt geht es um Berufsorientierung für gehörlose Jugendliche. Dafür werden verschiedene Bildungsmaterialien entwickelt und in verschiedene Gebärdensprachen übersetzt. Das Projekt startete im März 2022 mit fünf Partnerorganisationen aus Österreich, Italien, den Niederlanden und der Slowakei.