Verbandliche Kinder- und Jugendarbeit

Die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit ist die älteste Form der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit in Österreich. Die meisten Organisationen bestehen seit Jahrzehnten und bieten ein breites Spektrum an altersgerechten Angeboten. Viele Kinder- und Jugendorganisationen setzen sich auch öffentlich für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen ein − beispielsweise mit eigenen Kampagnen und Veranstaltungen. Einen Überblick über verbandliche Jugendorganisationen bietet die Broschüre „Kinder- und Jugendorganisationen in Österreich“ der Bundesjugendvertretung.

Verbandliche Kinder- und Jugendarbeit wird vor allem von freiwillig Engagierten (ehrenamtlich Tätigen) getragen und erreicht über 1,6 Millionen junge Menschen. Bei den meisten Organisationen gibt es gut ausgestaltete Strukturen − von der Ortsgruppe über die regionale bzw. Landesebene bis hin zur Bundesorganisation.

Zielsetzungen

Verbandliche Kinder- und Jugendorganisationen haben unterschiedliche Ausrichtungen und Ziele, die sich aus ihrem konfessionellen, kulturellen, ökologischen oder parteipolitischen Hintergrund ableiten können. Ein gemeinsamer Nenner ist allerdings das freiwillige und partizipative Engagement und das hohe Maß an Selbstorganisation. Verbandliche Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich stets an den Anliegen und Bedürfnissen ihrer Zielgruppe und wird von jungen Menschen für junge Menschen gestaltet.

Kinder und Jugendliche bringen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ein und sind für die Ausgestaltung von Projekten und Aktivitäten selbst verantwortlich.

Angebote und Methoden

Die in der verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit vorhandenen Angebote und Methoden sind so vielfältig wie die Organisationen selbst. Sie vermitteln eine große Fülle an Kompetenzen und Wissen. Angefangen bei den sogenannten Soft Skills bis hin zu technischen und organisatorischen Fähigkeiten werden junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung und ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement unterstützt. Kinder- und Jugendorganisationen verstehen sich als gesellschaftlicher Gestaltungsraum und Lernort für Demokratie. Junge Menschen sollen dabei ihre Talente entdecken und entfalten können und Selbstwirksamkeit erleben.

Vernetzung

Die Vernetzung und Kooperation der verbandlichen Kinder- und Jugendorganisationen findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: horizontal zwischen den Organisationen und vertikal zwischen verbandlichen und anderen jugendbezogenen Einrichtungen. Auch die Bundesjugendvertretung, in der die meisten österreichischen Kinder- und Jugendorganisationen Mitglied sind, bietet vielfältige Möglichkeiten der Kooperation. Darüber hinaus sind viele Organisationen mit internationalen Verbände bestens vernetzt. Auch auf der Landesebene gibt es verschiedenartige Vernetzungs- und Vertretungsgremien, die meistens als „Landesjugendbeiräte“ zusammengefasst werden, um Erfahrungen und Best-Practice-Modelle auszutauschen.

Qualifizierung

Im Rahmen von internen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen finden laufend Seminare, Kurse, Workshops und Lehrgänge statt, die von tausenden freiwillig engagierten Personen und Multiplikator/innen besucht werden. Diese non-formalen Bildungsangebote tragen wesentlich zur Qualitätssicherung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit bei. Viele Lehrgänge von verbandlichen Jugendorganisationen sind aufZAQ-zertifiziert.

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Jugendliche im Freien, die den Sonnenuntergang anschauen