Thema Prävention
… aus Sicht des Bundeskanzleramts – Sektion Familie und Jugend (BKA)
Prävention und präventive Angebote beziehen sich auf ein vielfältiges Themenspektrum und reichen von Gewalt-, Sucht-, Extremismusprävention hin zur Stärkung von gesundheitsförderlichen Angeboten für physische und psychische Gesundheit, der Förderung von Medienkompetenz und der Schaffung von Rahmenbedingungen, die ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche sicherstellen. Das BKA setzt einen Fokus auf Kinderschutz, um sowohl junge Menschen als auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu sensibilisieren.
Good Practice-Beispiele
Der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit wird ein Leitfaden (Stand November 2024) zur Erstellung eines Kinderschutzkonzeptes zur Verfügung gestellt, um auf einer weiteren Ebene Missbrauch und Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorzubeugen und auf den Anlassfall vorbereitet zu sein.
Qualitätssicherungsstelle Kinderschutzkonzepte
Die im Auftrag des Bundeskanzleramtes neu geschaffene Qualitätssicherungsstelle Kinderschutzkonzepte startete mit Anfang 2025 ihren Betrieb und vergibt in der Folge das österreichweite Gütesiegel Kinderschutzkonzepte. Die Qualitätssicherungsstelle Kinderschutzkonzepte ist ein gemeinsames Projekt des Bundesverbands Österreichischer Kinderschutzzentren und von ECPAT Österreich, der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung. Die Qualitätssicherungsstelle begleitet Organisationen im mehrstufigen Zertifizierungsprozess von der Bewerbung über das Audit bis zum Gütesiegel Kinderschutzkonzepte.
… aus Sicht der verbandlichen Jugendarbeit
Verbandliche Jugendarbeit begleitet junge Menschen in ihrer Entwicklung und stärkt sie in ihrer Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit. Beim Thema Prävention reicht die inhaltliche Palette von Risikoprävention über Suchtprävention bis hin zu Schutz vor sexueller Gewalt.
Good Practice-Beispiele
Kinderschutz in der Alpenvereinsjugend
Mit einem eigenen Kinderschutzkonzept werden Standards und Maßnahmen zum Schutz von Kindern im Alpenverein und der Alpenvereinsjugend gesetzt.
Methodensammlung Suchtprävention „Lass dich nicht unterkriegen“
Die immer größer werdende Zahl der Kinder und Jugendlichen mit riskantem Konsumverhalten hat die Roten Falken dazu bewegt, eine Methodensammlung zum Thema Suchtprävention für die Gruppenarbeit zu erstellen.
… aus Sicht der Interessenvertretung (BJV)
In allen Themen, bei denen sich die BJV als Interessensvertretung junger Menschen in politische Prozesse einbringt, setzt sie sich für den Ausbau von Prävention, Beratung und Unterstützung ein. Der BJV geht es dabei auch darum, dass Maßnahmen so gestaltet sind, dass bestärkende und ermächtigende Ansätze stets den Vorzug vor Sanktionen bekommen. Anknüpfungspunkte zum Thema Prävention gibt es u.a. zu den Bereichen Armutsbekämpfung, Gesundheit und Wohlbefinden, Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendarbeit sowie Chancengerechtigkeit bei Bildung und Arbeitsmarkt.
Good Practice-Beispiel
Die BJV hat ein eigenes Kinderschutzkonzept entwickelt und setzt diese durch vielfältige Maßnahmen in all ihren Aktivitäten um. Zudem unterstützt sie außerschulische Kinder- und Jugendorganisationen bei der Konzeption und Weiterentwicklung eigener Kinderschutzkonzepte.
… aus Sicht der Jugendinformation (BÖJI)
Erfolgreiche Präventionsarbeit fußt u.a. auf seriösen und zielgruppengerechten Informationen zu Risiken und vorbeugenden Maßnahmen. Die Österreichischen Jugendinfos informieren junge Menschen zu den Themen Sucht, körperliche und psychische Gesundheit, sowie Jugendschutz, oder auch zur AusBildung bis 18, die darauf abzielt frühe Bildungsabbrüche zu verhindern. Das gelebte Prinzip des „one-stop-shops“ vermeidet dabei Stigmatisierung und erhöht die Niederschwelligkeit des Angebots. Alle Fragen sind erlaubt und werden entweder, dort wo fundiert möglich, direkt beantwortet oder an die richtigen ExpertInnen weitervermittelt.
Good Practice-Beispiele
„Wie geht es dir? Skills für Kopf und Körper“
Die psychische Gesundheit von jungen Menschen ist nicht erst seit Corona ein wichtiges Thema. Deshalb setzten die Österreichischen Jugendinfos im Herbst 2022 den Schwerpunkt „Wie geht es dir? Skills für Kopf und Körper“. Mit einer Broschüre, Webinaren, einer Podcast-Serie, begleitendem Lehrmaterial und einem Glossar der wichtigsten Begriffe sollen Jugendliche für das Thema mentale Gesundheit sensibilisiert werden. Auf dem Jugendportal ist darüber hinaus eine Schwerpunktseite mit hilfreichen Tipps und Tools für junge Menschen eingerichtet worden.
„Offline-“ und Online-Publikationen der wienXtra-jugendinfo zu Sucht und Gesundheit
Die wienXtra-jugendinfo hat umfangreiche und inhaltlich vielfältige Informationen zu suchtbezogenen Themen sowie zur körperlichen und psychischen Gesundheit in digitaler und gedruckter Form zusammengestellt.
… aus Sicht der Offenen Jugendarbeit (bOJA)
Prävention hat insofern Bedeutung für das Handeln im Kontext Offene Jugendarbeit, als dass die Förderung der individuellen Entwicklung junger Menschen, die Erweiterung von Handlungskompetenzen, Partizipationsmöglichkeiten, die Unterstützung bei Problemen oder in Krisen etc. Jugendlichen dabei hilft mit den Herausforderungen des Alltags besser zurechtzukommen. Offene Jugendarbeit sieht dort hin wo Probleme auftreten (können) und steht den Jugendlichen als kompetente AnsprechpartnerIn zur Verfügung und fördert dadurch deren Resilienz.
Prävention wird in der OJA holistisch betrachtet und im Sinne der Stärkung und Förderung von Jugendlichen thematisiert. Dies betrifft verschiedene Bereiche von Prävention: Primärprävention im Gesundheitsbereich, Gewaltprävention, etc. Gesundheitskompetente Offene Jugendarbeit zielt auf die Förderung von Gesundheitskompetenz ab und bietet viele Ansätze zu primär- und sekundärpräventivem Handeln.
Good Practice-Beispiel
Gesundheitskompetente Jugendarbeit
Außerschulische Jugendarbeit fördert Gesundheit und schafft gesunde Lebenswelten für Jugendliche. Sie bietet unterschiedlichste Lernmöglichkeiten zur Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz. JugendarbeiterInnen nehmen dabei die wichtige Funktion von Role Models ein.
… aus Sicht des OeAD, nationale Agentur für Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps (ESK)
In den Programmen Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps können unter den Schlagworten „Wohlbefinden“ und „psychische Gesundheit“ Projekte durchgeführt werden, die präventiven Charakter haben. Gesunder Lebensstil, Umgang mit Stress oder gewaltfreie Beziehungen unter Jugendlichen sind beispielsweise Themen, die bereits umgesetzt wurden.
Good Practice-Beispiel

In Zusammenarbeit mit dem Frauenhaus Tirol und dem Freien Radio Innsbruck FREIRAD erstellte eine Gruppe junger engagierter Menschen in diesem EU-geförderten Solidaritätsprojekt eine Podcast-Serie. In den Podcasts „Aufdrehen gegen Gewalt“ wurden Betroffene von Gewalt sowie Vertreter/innen von verschiedenen sozialen Einrichtungen und Expert/innen interviewt. Ziel des Projektes war es, ein gewaltfreies Leben für alle Menschen zu fordern und zu fördern. >> Zu den Podcasts