Thema Digitale Jugendarbeit
… aus Sicht des Bundeskanzleramts – Sektion Familie und Jugend (BKA)
Für junge Menschen sind digitale Räume ein selbstverständlicher Teil ihrer Lebenswelten. Sie spielen digitale Spiele, kommunizieren in Echtzeit mit FreundInnen am anderen Ende der Welt, informieren sich auf Videoplattformen, teilen ihre Kreativität in Form von Videos oder Bildern.
Deshalb ist es umso wichtiger, im Sinne der Lebensrealitäten der jungen Menschen zu handeln, digitale Medien in der Jugendarbeit einzusetzen und sie zu thematisieren. Dadurch soll Eigenverantwortung und das Verständnis für Medienkompetenz gestärkt werden.
Good Practice-Beispiele
Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern, in der Jugendarbeit Tätige und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.
Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von digitalen Spielen

Die Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von digitalen Spielen (BuPP) bietet Informationen zu empfehlenswerten Computerspielen sowie zu empfehlenswerten Games für Konsolen und mobile Geräte (Smartphones, Tablets). Hintergrundinformationen und Tipps sowie Serviceangebote zum Thema ergänzen das Leistungsspektrum.
… aus Sicht der verbandlichen Jugendarbeit
Wie in allen Lebensbereichen spielt die Digitalisierung auch in außerschulischen Kinder- und Jugendorganisationen eine immer größere Rolle. Neben der Nutzung von Social Media Kanälen zur Kommunikation mit Mitgliedern oder der Aus- und Weiterbildung von JugendarbeiterInnen via eLearning sind viele Organisationen auch in der Vermittlung von Medienkompetenz aktiv.
Good Practice-Beispiel
Austrian Players League
Die Austrian Players League, kurz APL, organisiert zahlreiche Events für junge Menschen und unterstützt sie dabei, selbst Veranstaltungen im Bereich eSport zu organisieren. Da die TeilnehmerInnen und Mitglieder zum überwiegenden Teil männlich sind, ist die Förderung von Mädchen ein Anliegen der APL.
… aus Sicht der Interessenvertretung (BJV)
Für die BJV ist v.a. Jugendbeteiligung in der Netzpolitik ein Querschnittsthema. Jugendliche müssen in Diskussionen und Entscheidungen, die diesen für sie zentralen Lebensbereich betreffen, stärker beteiligt und gehört werden. Darüber hinaus geht es der BJV auch um mehr Medienkompetenz und -bildung. Die BJV hat die wichtigsten netzpolitischen Anliegen und Forderungen in ihrem Positionspapier „Jugend und Internet“ zusammengefasst.
Good Practice-Beispiel
Projekt „make IT safe 2.0“
Im Projekt „make IT safe 2.0“ wurden Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren zu Peer-ExpertInnen im Thema sichere Internet-Nutzung ausgebildet. Als Kooperationspartner von ECPAT Österreich organisierte die BJV zwei Workshop-Tage in Wien. Dabei wurde gemeinsam mit Jugendlichen eine Toolbox für Peers und JugendarbeiterInnen entwickelt.
… aus Sicht der Jugendinformation (BÖJI)
Die Informations- und Medienkompetenz ist in unserer digitalen Gesellschaft zu einer Kernfähigkeit geworden. Dies gilt insbesondere auch für das Feld der Jugendinformation, da die Digitalisierung die Kommunikation und Informationsvermittlung stark verändert hat und das Attribut „jugendgerecht“ immer mehr den Einsatz von Sozialen bzw. Digitalen Medien sowie neuerdings KI-basierten Tools erfordert. Dies bedeutet für die Jugendinfos u.a. bezüglich der Chancen, Potentiale und konkreten Anwendungsmöglichkeiten der immer neuen Medien und Tools auf dem Laufenden zu sein und diese bestmöglich für die Jugendinformationsarbeit sowie für die Förderung von Kompetenzen und die (e-)Partizipation von Jugendlichen einzusetzen.
Good Practice-Beispiele
YIMinds – Online Tests für junge Menschen
YIMinds war ein europäisches Projekt, an dem die Österreichischen Jugendinfos beteiligt waren. Im Zuge des Projekts wurde von BÖJI u.a. ein Persönlichkeitstest entwickelt, der jungen Menschen dabei helfen soll, sich selber besser zu verstehen. Zudem wurde ein Quiz erstellt, das Wissen zu psychischen Gesundheitsthemen vermittelt und zugleich mit gängigen Mythen aufräumt.
Die Infos von LOGO gibt es jetzt auch zum Hören. Mit NA LOGO! werden regelmäßig Podcasts zu Themen von A wie Auslandserfahrung bis Z wie Zivildienst veröffentlicht.… aus Sicht der Offenen Jugendarbeit (bOJA)
Im Zeitalter der Digitalisierung und Online-Lebenswelten ist digitale Jugendarbeit eine zentrale Komponente Offener Jugendarbeit. Es geht nicht darum eine eigene Art der Jugendarbeit neu zu erschaffen, sondern die digitale Dimension in bestehende Angebote mit einzubeziehen, entweder als Werkzeug, als Inhalt oder auch in Form einer Aktivität. Hierbei sind weniger spezifische Skills vonnöten, sondern vielmehr eine interessierte und neugierige Haltung seitens der Fachkräfte. Wer der technologischen Entwicklung und aktuellen Trends, Spielen und Plattformen grundsätzlich offen gegenübersteht, kann sich von jungen Menschen als ExpertInnen ihrer digitalen Lebenswelt einiges erklären und zeigen lassen.
Fachkräfte Offener Jugendarbeit, die häufig selbst noch mit anderen Medien sozialisiert wurden, sind in der digitalen Jugendarbeit gefragt einen ressourcenorientierten Zugang zur Digitalisierung zu entwickeln, ohne damit einhergehende Risiken aus den Augen zu verlieren. Sie sind Lernende und die Entwicklung dieses Selbstverständnisses ist relevant. Um den digitalen Herausforderungen gerecht zu werden ist eine gemeinsame Strategie hilfreich. Denn digitale Jugendarbeit betrifft alle Fachkräfte und Bereiche und ist umso erfolgreicher, wenn sie gemeinsame Sache des gesamten Teams ist und nicht an ein einzelnes Teammitglied delegiert wird.
Good Practice-Beispiele
Der Leitfaden „Digitale Jugendarbeit“ (PDF, 9,5 MB) soll Fachkräfte in den Jugendzentren und in der Mobilen Jugendarbeit dabei unterstützen, Jugendliche in ihrer Mediensozialisation professionell zu begleiten. Der selbstbestimmte und sichere Umgang mit dem Internet steht hierbei im Zentrum. Die Learnings aus den vergangenen Jahren, in dem auf Grund der Covid19-Pandemie viele Angebote in kürzester Zeit digitalisiert werden mussten, fließen ebenso ein wie die Auseinandersetzung mit digitaler Ethik oder Gaming.Themenpaket „Digitale Jugendarbeit“
Digitale Jugendarbeit kann als Jugendarbeits-Antwort auf den digitalen Wandel als gesamtgesellschaftliche Herausforderung verstanden werden. Sie umfasst alle Aktivitäten und Angebote der Jugendarbeit, die digitale Medien und Technologien proaktiv nutzen oder zum Thema machen. Digitale Jugendarbeit verwendet digitale Medien als Werkzeug, setzt sich inhaltlich mit ihnen auseinander und baut Aktivitäten in oder um sie herum auf. Das vorliegende Themenpaket soll zur Auseinandersetzung mit Digitaler OJA animieren und Lust machen neugierig am Ball zu bleiben.
Saferinternet-Beirat
Darüber hinaus vernetzt sich bOJA im Saferinternet-Beirat mit anderen wichtigen Stakeholdern aus dem Bereich und hat den Vorsitz des No Hate Speech-Komitees, das sich u.a. mit Fake News und Hass im Internet beschäftigt.
… aus Sicht des OeAD, nationale Agentur für Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps (ESK)
Digitale Jugendarbeit wird im europäischen Kontext folgendermaßen beschrieben: Jugendarbeit, die proaktiv digitale Medien oder Technologien einsetzt bzw. diese adressiert. Sie verfolgt dieselben Ziele und basiert auf denselben Prinzipien wie Jugendarbeit im Allgemeinen und kann in allen Formen der Jugendarbeit eingesetzt werden. Im Zentrum der Debatte in Europa steht die Frage nach den notwendigen Kompetenzen von Jugendarbeiter/innen, um ihre Arbeit um eine digitale Dimension zu erweitern. Das Programm Erasmus+ Jugend bietet die Möglichkeit non-formale mit online-basierten Lernerfahrungen zu kombinieren.
Good Practice-Beispiel
FUTURE Skills
„FUTURE SKILLS“ ist ein Bildungsprojekt, das Jugendlichen aus sozial benachteiligten Gemeinschaften praxisnahe Einblicke in die IT-Branche und insbesondere in den Bereich Coding und Softwareentwicklung ermöglichte. Ziel war es, Jugendlichen fundierte Berufsorientierung, technisches Wissen und Soft Skills (wie Teamarbeit, Kommunikation oder Resilienz) zu vermitteln, um sie auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten. Insgesamt nahmen 13 Jugendliche aus Österreich und Ungarn an einer einwöchigen Schulung in Wien teil. Das Projekt wurde von Organisationen aus beiden Ländern durchgeführt und umfasste neben der Trainingswoche auch ein Wiedersehenstreffen in Budapest, ein Handbuch mit Ergebnissen und Empfehlungen, sowie ein internationales Online-Netzwerktreffen mit 33 Teilnehmenden. FUTURE SKILLS stärkt nicht nur die beruflichen Chancen junger Menschen, sondern fördert auch internationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich.